Apportieren: Wie dein Hund es lernt und was du beachten musst

Apportieren ist eine der bekanntesten Beschäftigungen, die viele Hundebesitzer mit ihren Hunden durchführen. Es kann als Spiel, Training oder auch als Teil der Jagdarbeit angesehen werden. Doch was steckt hinter dem Apportieren, wie erlernt dein Hund diese Fähigkeit und was solltest du dabei beachten?

Apportieren als Tauschgeschäft

Im Grunde genommen ist Apportieren ein einfaches Tauschgeschäft: Dein Hund gibt das gefangene oder geworfene Objekt ab, und im Gegenzug bekommt er eine Belohnung, zum Beispiel in Form eines Leckerlis. Oder er bekommt eine andere Anerkennung von dir. Dieses Prinzip entspricht einem grundlegenden Lernmechanismus im Hundetraining – dem klassischen Konditionieren. Dein Hund lernt, dass sich das Abgeben der Beute lohnt und erwartet eine Belohnung für seine Mühe.

Apportieren als Tauschgeschäft
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Zucht, Rassen, Jagd

Das Apportieren ist eng mit der Zucht und den Fähigkeiten bestimmter Hunderassen verknüpft. Besonders Retriever und Setter sind bekannt dafür, exzellente Apportierhunde zu sein. Diese Rassen wurden speziell für die Jagd gezüchtet, um erlegtes Wild zu apportieren – also zu suchen, aufzunehmen und dem Jäger zu bringen.

Hierbei ist das Apportieren keine bloße Spielerei, sondern ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeitsweise. Hunde wie der Labrador Retriever oder der English Setter haben eine natürliche Begabung, Beute zu apportieren und diese sicher zu ihrem Herrchen oder Frauchen zu bringen.

Objekt überlassen gegen Leckerli

Ein effektiver Weg, das Apportieren zu trainieren, besteht darin, deinem Hund das Objekt zunächst zu überlassen und dann ein Leckerli als Belohnung anzubieten, wenn er die Beute abgibt.

Indem dein Hund lernt, dass er nur dann an die Belohnung kommt, wenn er das Objekt abgibt, wird das Verhalten positiv verstärkt. Dies fördert nicht nur das Apportieren, sondern auch das Vertrauen des Hundes in dich.

Objekt überlassen gegen Leckerli
© DoraZett / stock.adobe.com

Altersgerecht trainieren

Gerade bei älteren Hunden solltest du unter anderem auf die Wetterlage achten, wenn du das Apportieren üben möchtest. An heißen Tagen solltest du deinen Hund nicht zu sehr fordern, um Überhitzung zu vermeiden.

Die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Belastung deines Hundes spielen eine Rolle, wenn es um sein Wohlbefinden geht. Besonders wenn dein Hund älter ist und weniger Ausdauer mitbringt, ist es ratsam, kürzere Trainingseinheiten einzubauen und regelmäßig Pausen zu machen.

Retriever und Setter: Die besten Apportierhunde

Die Rassen, die traditionell mit Apportieren in Verbindung gebracht werden, sind vor allem der Retriever und der Setter. Beide Rassen sind aufgrund ihrer Zuchtgeschichte besonders begabt im Suchen und Bringen von Objekten.

Retriever, wie der Labrador oder der Golden Retriever, sind bekannt für ihre Geduld und ihre Liebe zum Apportieren. Setter, wie der English Setter, sind ebenfalls hervorragende Apportierhunde und zeichnen sich durch ihre Intelligenz und Ausdauer aus. Beide Rassen eignen sich hervorragend für das Training von Apportierübungen.

Retriever und Setter: Die besten Apportierhunde
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Apportieren als Spiel

Neben der praktischen Anwendung als Jagdhilfe oder Trainingsmethode kann Apportieren auch ein einfaches, unterhaltsames Spiel für deinen Hund sein. Hunde lieben es, Gegenstände zu jagen, zu fangen und ihrem Besitzer zu bringen. Dabei geht es nicht nur um das Abrufen von Objekten, sondern auch um den Spaß und die Interaktion.

Ein Apportierspiel stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund und bietet ihm eine willkommene geistige und körperliche Herausforderung. Hier sind keine strengen Regeln notwendig, sondern der Fokus liegt auf dem gemeinsamen Spaß.

Apportieren – nicht nur für Jagdhunde

Das Apportieren gehört zum vielseitigen und abwechslungsreichen Hundetraining, das den natürlichen Instinkten der Hunde entgegenkommt. Es fördert nicht nur die körperliche Bewegung, sondern auch die geistige Auslastung und die Bindung zwischen dir und deinem Vierbeiner.

Beim Training bitte darauf achten, die Bedürfnisse deines Hundes zu beachten – sowohl in Bezug auf seine Rasse als auch auf sein Alter und seine körperliche Verfassung. So wird Apportieren nicht nur zu einem erfolgreichen, sondern auch zu einem spaßigen Erlebnis für dich und deinen Begleiter.

Weitere Informationen dazu findest du hier:

 

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Titelbild von Gerd Maiss auf Pixabay

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