Nimmst du deinem Hund einfach etwas aus dem Maul? Das kann nach hinten losgehen!

Viele Hundehalter:innen kennen das Problem: Der Hund schnappt sich etwas Unerlaubtes – sei es ein altes Brötchen auf der Straße, ein Schuh oder ein Spielzeug – und du musst schnell reagieren.
Doch was passiert dann? Viele Menschen machen instinktiv einen entscheidenden Fehler: Sie greifen hektisch ins Maul ihres Hundes und nehmen ihm das Objekt einfach weg.

Aber Achtung:

Diese Art der Konfrontation kann zu Misstrauen und unerwünschtem Verhalten führen:

  • Dein Hund lernt, dass du ihm Dinge wegnimmst – also versucht er, sie schneller zu verschlingen.
  • Er kann beginnen, seine „Schätze“ zu verteidigen, indem er knurrt oder sich versteckt.


In schlimmeren Fällen entwickelt er eine echte Ressourcenverteidigung, was gefährlich werden kann.

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Warum ist das so?

Stell dir vor, jemand würde dir plötzlich ohne Vorwarnung dein Essen aus der Hand reißen oder dein Lieblingsbuch einfach wegnehmen. Du würdest dich wehren, oder? Genau so geht es auch deinem Hund.

Aber es gibt eine gute Nachricht: Du kannst deinem Hund sanft und respektvoll beibringen, Dinge freiwillig abzugeben. Das braucht ein wenig Training – aber es lohnt sich für euer Vertrauen und eure Sicherheit.

So bringst du deinem Hund bei, Dinge entspannt abzugeben:

1. Bleib ruhig und geduldig

Hektische Bewegungen oder ein wütender Tonfall machen deinen Hund nur nervös.
Atme tief durch und nähere dich ihm entspannt – dein Hund soll lernen, dass du kein „Dieb“ bist, sondern ein fairer Partner.

2. Bringe ihm ein klares Abgabe-Signal bei („Aus“ oder „Gib“)

Hunde lernen leichter, wenn ein Verhalten positiv verknüpft wird.
Verwende einheitliche Signale wie „Aus“, „Gib“ oder „Tausch“.
Trainiere das regelmäßig mit harmlosen Gegenständen, damit dein Hund das Prinzip versteht.


Beispiel:

  1. Halte ein Spielzeug in der Hand und sage freundlich „Gib“.
  2. Sobald dein Hund das Spielzeug aus dem Maul lässt, gib ihm ein Leckerli zurück.
  3. Nach ein paar Wiederholungen versteht er: Abgeben lohnt sich.

3. Belohne freiwilliges Abgeben

Immer wenn dein Hund von sich aus etwas hergibt, lobe ihn freundlich.
Nutze anfangs hochwertige Belohnungen wie Käse oder Fleischwurst, damit sich das Verhalten für ihn lohnt.
Später kannst du schrittweise auf normale Belohnungen oder soziale Verstärkung (Streicheln, Lob) umsteigen.

Das Ziel: Dein Hund soll verinnerlichen, dass es keinen Nachteil hat, wenn er dir etwas überlässt – sondern eher einen Vorteil.

4. Übe regelmäßig mit neutralen Gegenständen

Trainiere erst mit Gegenständen, die deinem Hund nicht extrem wertvoll findet (zum Beispiel ein altes Spielzeug oder ein Stoffstück).
Wenn dein Hund das Prinzip versteht, kannst du das Training auf interessantere Dinge ausweiten.

Schwierigkeit steigern:

  1. Beginne mit einem Spielzeug, das dein Hund nicht sehr begehrt.
  2. Dann probiere es mit seinem Lieblingsspielzeug.
  3. Zum Schluss übe mit Futter, das dein Hund eigentlich behalten würde.


So lernt er Schritt für Schritt, dass das Signal in jeder Situation gilt.

5. Gefährliche Situationen vorbeugen

Entferne wertvolle oder gefährliche Gegenstände vorausschauend, bevor dein Hund sie überhaupt aufnehmen kann.
Falls dein Hund draußen schnell Dinge aufnimmt, sichere ihn mit einem Maulkorb ab.

Warum ist dieser Ansatz so wichtig?

  • Kein unnötiger Kampf um Gegenstände mehr
  • Kein hektisches Verschlucken aus Angst, dass du es wegnimmst
  • Mehr Vertrauen und entspannter Umgang mit deinem Hund
  • Ein Hund, der gerne mit dir kooperiert, statt sich gegen dich zu wehren


Erinnerung:

  • Dein Hund verteidigt Dinge nicht, um dich zu ärgern – er hat einfach gelernt, dass er sie behalten muss, um sie nicht zu verlieren.
  • Durch Erziehung kannst du ihm eine sichere Alternative beibringen.
  • Dein Hund wird dir vertrauen und entspannter mit dir zusammenarbeiten, wenn du ihm zeigst, dass du fair bist.

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